In den Tragödientheorien von der Antike bis zur Moderne spielt die Kategorie der Liebe keine Rolle, doch in der erzählenden Literatur des Mittelalters ist sie auffällig oft ausschlaggebend für das Leid der Figuren. Der daraus ableitbare Zusammenhang von Minne und Tragik, wie er für die höfische Literatur charakteristisch erscheint, wird in dem vorliegenden interdisziplinären Sammelband beleuchtet.

Die neun Einzelstudien beschäftigen sich mit den byzantinischen Tragikauffassungen des 11. und 12. Jahrhunderts, der Bedeutung des Schicksals im ‚Mathematicus‘ des Bernardus Silvestris und vor allem mit den volkssprachigen Bearbeitungen antiker Werke. Erforscht werden die Liebes- und Tragikkonzepte in der altfranzösischen wie der alemannischen Geschichte von Pyramus und Thisbe, im ‚Eneasroman‘ Heinrichs von Veldeke, in den Trojaromanen Herborts von Fritzlar und Konrads von Würzburg, in Chaucers ‚Troilus and Criseyde‘ und Racines ‚Iphigenié‘.

 
 
 

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Albrecht Classen in: Mediaevistik, 31 (2018), 336-338DOI: https://doi.org/10.3726/med012018_336

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Karin Ueltschi in: Le Moyen Âge, CXXVI-2019-2, 469-471

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