Kredit und Kultur

Ökonomie- und Geldbegriff bei Jacques Derrida und in der amerikanischen Literaturtheorie der Postmoderne


1. Auflage, 2000
289 Seiten

ISBN: 978-3-8253-0943-5
Sortiment: Buch
Ausgabe: Kartoniert
Fachgebiet: Anglistik/Amerikanistik
Reihe: American Studies – A Monograph Series, Band: 80
lieferbar: 31.08.2000


Wirtschaftswissenschaftliche und philosophische Werttheorien gehen im 20. Jahrhundert in die semiotische Übernahme des seit der Antike geläufigen Vergleichs von Sprache und Geld ein. Die strukturalistische Angleichung des linguistischen Zeichenwerts an den relativen Wertbegriff der Wirtschaftswissenschaft Anfang des Jahrhunderts gipfelt in der Korrelation von Sprachtheorie und Geldtheorie im Poststrukturalismus und in der Dekonstruktion seit den 60er Jahren. Zum ersten Mal wird hier gezeigt, wie Derridas Theorie der Dekonstruktion - anders als poststrukturalistische Ansätze - mit dem Begriff der différance zur Beschreibung von Effekten der Temporalität die fortschrittlichste Reflexion auf die zeitgenössische Geldtheorie und Theorie der Fiktionalität und Spekulation leistet: Die aristotelische Trennung von Ökonomik und Chrematistik, von Naturaltauschwirtschaft und Geldwirtschaft, erfährt eine nach der keynesianischen Kritik der Dichotomie von Realanalyse und monetärer Analyse in den 30er Jahren längst auch für die philosophische Kritik der Ökonomie und für die Axiologie überfällige Aufhebung.