Psychologie als Kulturdiagnose

Musils Epochenroman ‚Der Mann ohne Eigenschaften’


1. Auflage, 2005
436 Seiten

ISBN: 978-3-8253-5056-7
Sortiment: Buch
Ausgabe: Gebunden
Fachgebiet: Germanistik
Reihe: Beiträge zur neueren Literaturgeschichte [Dritte Folge], Band: 218
lieferbar: 19.07.2005

Schlagwörter: Kulturkritik, Psychologie, Musil, Robert, Identitätsproblematik, Nietzscheanismus, Sexualpsychologie, Antirationalismus


Neue Zugänge zu Musils Epochenroman Der Mann ohne Eigenschaften eröffnet dieses Buch, indem es zentrale, bisher aber wenig erforschte Problemfelder in ihrem kulturgeschichtlichen Kontext erschließt. Im Mittelpunkt der Analysen stehen Idealismus-Kritik, Aporien der Identitätsbildung, Aspekte eines anarchischen Eros sowie Versuche, die moderne Krisensituation durch einen dekadenten Nietzsche- oder Wagner-Kult und einen kulturpessimistischen Antirationalismus zu bewältigen. Als Medium der subversiven Satire fungiert der Mann ohne Eigenschaften, ein skeptischer Avantgardist und scharfsinniger Provokateur. Er verbindet die Desillusionierungsstrategien des Positivismus und der Neuen Sachlichkeit mit Sokratischer Dialogführung und Nietzsches Entwurf einer Experimentalexistenz. Dem entspricht die Utopie des Essayismus als alternatives Lebensmodell. Die Abhandlung zeigt, wie Musil Psychologie als Methode der Kulturkritik einsetzt, seine Figuren als Repräsentanten moderner Ideologien und gesellschaftlicher Gruppierungen gestaltet und dem Roman dadurch ein markantes zeitdiagnostisches Profil gibt.

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Helmuth Kiesel in: Germanisch-Romanische Monatsschrift, Bd. 61, Heft 1 (2011), 125ff

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Cornelia Blasberg in: Germanistik, Bd. 46 (2005), Heft 3-4, 950 [6498]

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Gesine Lenore Schiewer in: Arbitrium, 27 (2009), Heft 3, 363ff

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Regina Schaunig in: Musil-Forum, 19.4.10 [http://www.musilgesellschaft.at/texte/Rezensionen/Schaunig_2.pdf}