Una gente di lingua, di memorie e di cor

Italienische Literatur und schwierige nationale Einheit von Machiavelli bis Wu Ming



Der Weg Italiens zum Nationalstaat war nicht leicht: Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war „Italien“ ein allenfalls geographischer und kultureller Begriff und stand quer zur durch den Wiener Kongress 1815/1818 fixierten Ordnung Europas. Italien trug auch nach 1861 schwer daran, eine die sozialen, wirtschaftlichen, geographischen und kulturellen Gegensätze überbrückende nationale Identität auszubilden.

Daher wird die prekäre Einheit Italiens gerne mit der durchaus konfliktreichen, aber doch auch produktiven Vielfalt der italienischen Gesellschaft und Kultur konfrontiert: Die Dichotomie „Italia unità“ und „le unità d’Italia“, Einheit und Vielfalt, prägen Selbstbild und kulturelle Diskurse Italiens bis heute. Sie bringt auch in der italienischen Literatur eine Vielzahl von Strategien hervor, dieser Dichotomie Herr zu werden, sei es im trotzigen Ausschreiben von Provinzialismen oder ihrer ethnographischen Erforschung, sei es in der Schaffung von nationalen Mythen von Garibaldi bis zur Resistenza, sei es in der ironischen Analyse der Lügen italienischer Nationenbildung.

Diesen Strategien widmen sich die Beiträge dieses Bandes und beschreiben so einen weiten Bogen von Machiavelli und dem komischen Epos des Barock über Ugo Foscolo, Manzoni und D'Annunzio bis zum Neorealismus, zu Tomasi di Lampedusa und der italienischen Romanliteratur der Gegenwart.

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Kathrin Engelskircher in: Philologie im Netz, 85/2018, 79ff, URL: http://web.fu-berlin.de/phin/phin85/p85t4.htm

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Rosemary Snelling in: Germanisch-Romanische Monatsschrift, Bd. 66, Heft 1 (2016), 133ff

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Viktoria Adam in: Romanische Forschungen, 128 (2016), ), Heft 1, 121ff