Formen des Ich

Identitätsproblematik und Figurenpoetik in der Prosa Gottfried Benns



Die Prosa Gottfried Benns fordert den heutigen Leser gleich auf mehrfache Weise heraus: Sie verbindet stark komprimierte historische Wissensbestände mit einer avancierten Ästhetik und lässt dabei Positionen erkennen, die dem gegenwärtigen Zeitgeist sehr fern stehen. Verständlich werden Benns Texte, wenn man sie als Ausdruck einer Epoche liest, die gleichermaßen im Zeichen einer Subjekt- wie einer Kulturkrise steht.

Die Studie analysiert diese Krisensituation des abendländischen Ich unter Rekurs auf den Identitätsbegriff. Die Interpretation der beiden Prosazyklen ‚Gehirne‘ und ‚Der Ptolemäer‘ wird eingebettet in eine Kontextrekonstruktion, welche sowohl philosophische Grundlagen- als auch relevante Spezialdiskurse nachzeichnet. Die Auswertung des essayistischen Textkorpus besonders der 1930er Jahre ergänzt die Darstellung von Benns Zeit-Reflexionen. Auf diese Weise entsteht eine differenzierte Sicht auf Epochen- und Werkzusammenhang.

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Friederike Reents in: Benn-Forum, Bd. 5 (2016/2017), 201ff

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Lia Imenes Ishida in: Philologie im Netz, 77 (2016), 35ff, URL: http://web.fu-berlin.de/phin/phin77/p77t4.htm