Mit der ‚ersten Ausbürgerungsliste‘ raubten die Nationalsozialisten bereits im August 1933 prominenten Widersachern die Staatsangehörigkeit und das Vermögen, die deutsche Presse diffamierte sie als Staatsfeinde und Verbrecher. Unter den 33 sogenannten ‚Volksverrätern‘ finden sich Politiker, Publizisten und Pazifisten, so auch der Mathematiker Emil Julius Gumbel.

Die hier versammelten interdisziplinären Tagungsbeiträge gehen anhand seiner Lebens- und Werkstationen der Frage nach, wie der Statistik-Professor zu einem gefürchteten Gegner der Nationalsozialisten wurde und auf abenteuerliche Weise in die USA flüchten musste. So belegte er mit akribischen statistischen Untersuchungen, wie nachlässig das rechts-konservative Justizsystem der Weimarer Republik Morde aus rechter Gesinnung verfolgte und bestrafte. Als Teil der intellektuellen Szene schrieb Gumbel Artikel für die ‚Weltbühne‘, übersetzte Schriften des späteren Literaturnobelpreisträgers Bertrand Russell und kämpfte mit Albert Einstein in der Deutschen Liga für Menschenrechte.

 
 
 

""
Gebhard Schultz in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 170 (2023), 515-517

""
Marie Štemberková in: Acta Universitatis Carolinae – Historia Universitatis Carolinae Pragensis, LXII.2 (2022), 257-261

""
in: zbMATH OPEN, Zbl 1493.01003, URL: https://zbmath.org/1493.01003

Inhalt (PDF 143kB)