
Scham und Schrift
Strategien literarischer Subjektkonstitution bei Duras, Goldschmidt und Ernaux
1. Auflage, 2017
285 Seiten
ISBN: 978-3-8253-7493-8
Sortiment: E-Book
Ausgabe: PDF
Fachgebiet: Romanistik
Reihe: Studia Romanica, Band: 191
lieferbar: 22.12.2017
Schlagwörter:
französische Literatur, Frankreich, Gefühl, Gewalt, Affekt, Kulturgeschichte, Erzähltheorie, Duras, Marguerite, Scham, Familienroman, Autofiktion, Zeitgenössische Literatur, Zeugenschaft, 20. Jahrhundert, 21. Jahrhundert, Emotionalität, Schamtheorie, Goldschmidt, Georges-Arthur, Ernaux, Annie, Hontofiktion, literarisches Subjekt
Das Gefühl der Scham mag angesichts feuilletonistischer Beschwerden über die Schamlosigkeit der zeitgenössischen Literatur als überholtes Phänomen gelten. Die Studie argumentiert hingegen, dass sich im Rahmen des ‚retour du récit‘ in der französischen Literatur seit den 1970er Jahren ein Strang literarischen Erzählens ausbildet, in dem die Scham zum Brennglas für zeitgenössische Umbrüche wird.
Dies geschieht zum einen in Rückbindung an innerliterarische Veränderungen, zum anderen in Bezug auf historische Ereignisse, in denen sich das Subjekt mit einer spezifisch nachmodernen Scham konfrontiert sieht. Hierzu gehören das Erbe der Shoah, die Kolonialgeschichte und Beschämungen spätkapitalistischer Lebenswelten. Unter dem Begriff der ‚hontofiction‘ werden Erzählungen von Marguerite Duras, Georges-Arthur Goldschmidt und Annie Ernaux untersucht. Das Subjekt, das u.a. vom ‚nouveau roman‘ zu Grabe getragen wurde, kehrt hier nicht als ein ‚starkes‘ Subjekt zurück, sondern reflektiert in der Art seiner Rückkehr die eigene Brüchigkeit.
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Michael Heidgen in: Germanisch-Romanische Monatsschrift, Bd. 69, Heft 4 (2019), 470-472
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Wolfgang Asholt in: Romanische Forschungen, 131 (2019), Heft 3, 421-425
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Klaus Bonn in: literaturkritik.de, 2/2019, URL: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=25258