Die kommunikative Identität des Tricksters

Eine gesprächslinguistische und kultursemiotische Untersuchung zur Identitätskonstruktion in einer marginalisierten Gruppe


1. Auflage, 2015
396 Seiten

ISBN: 978-3-8253-7523-2
Sortiment: E-Book
Ausgabe: PDF
Fachgebiet: Germanistik
Reihe: OraLingua, Band: 10
lieferbar: 02.07.2015

Schlagwörter: Doppelgänger-Motiv, Gesprochene Sprache, kommunikative Identität, Gesprächslinguistik, Kultursemiotik, Stellvertreter-Motiv, Eulenspiegel, Till, Trickster, Reinecke Fuchs, Narr, Konversationsanalye, Alltagsgespräche, Territorialverhalten, Stigmatisierung


Der Trickster ist ein mythisch-literarischer Archetyp, dessen listenreicher, verwandlungsfähiger Charakter seit Ende des 19. Jahrhunderts Mythenforscher, Literaturwissenschaftler, Soziologen und Psychologen fasziniert. Erstmals wird in dieser Arbeit mit den Methoden der linguistischen Gesprächsanalyse und dem semiotischen Vergleich gezeigt, wie sich der Trickster als kommunikative Identität in Alltagsgesprächen manifestiert.

In den Gesprächen männlicher Erwerbsloser auf einem Hamburger Platz entsteht die Identität des Tricksters als Ausdruck und Bearbeitung sozialer Marginalisierungsprozesse: durch sprachliche Mittel, wie z. B. im Fiktionalisieren als Gestaltwandler und Doppelgänger, im Rätselspiel als ‚Meister des sprachlichen Kodes‘, im Klatschgespräch als ein die gesellschaftlichen Absurditäten karikierender Schelm. Damit knüpft die Arbeit an die linguistische Identitätsforschung an und eröffnet mit der Methode des kultursemiotischen Vergleichs zudem neue Perspektiven auf diese.

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Anna Mattfeldt in: Germanistik, Bd. 58 (2017), Heft 1-2 [426]