
Abjekte Antike
Die Obszönität antiker Literatur im Frankreich der Frühen Neuzeit
1. Auflage, 2020
334 Seiten
ISBN: 978-3-8253-7952-0
Sortiment: E-Book
Ausgabe: PDF
Fachgebiet: Klassische Philologie
Reihe: Bibliothek der klassischen Altertumswissenschaften, Neue Folge, 2. Reihe, Band: 163
lieferbar: 04.02.2021
Schlagwörter:
Literaturgeschichte, Frankreich, 18. Jahrhundert, Frühe Neuzeit, Obszönität, Geschichtstheorie, Diskursanalyse, Antikenrezeption, Ekel, antike Literatur, Moral, Literaturtheorie, Moderne, Aufklärung, 17. Jahrhundert, Textüberlieferung, Editionsgeschichte, Autorschaft, Viau, Théophile de, Abstoßung, Huet, Pierre Daniel, Bayle, Pierre
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden obszöne Texte in Frankreich zu einem Problem erklärt, das nun nicht mehr nur Frage der persönlichen Empörung war, sondern staatliche Zensur und Strafe nach sich zog. Gleichzeitig verlor die antike Literatur im Laufe des 17. Jahrhunderts zwar ihren paradigmatischen Status, das Sprechen über die Obszönität antiker Texte nahm dabei aber immens zu und rekurrierte weiterhin auf antike Autoritäten.
Ausgehend von diesem Paradox untersucht die Studie den Umgang mit dem Phänomen antiker Obszönität in literaturtheoretischen, historischen und moralischen Diskursen vor allem des 17. und 18. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund des Bedeutungswandels von ‚obscenus‘ zu ‚obscène‘ spürt sie interdiskursive Elemente in Traktaten, Lexika, Briefen, Editionen und Übersetzungen auf und analysiert (antike) Obszönität als Kollektivsymbol humanistischen, höfischen, bürgerlichen, aufklärerischen und revolutionären Selbstverständnisses. Sie beschreibt dabei Obszönität als diskursives Moment dialektischer Distanzierung zwischen Interesse und Abstoßung.
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Friederike Brücker in: International Journal of the Classical Tradition, 17.4.2023, DOI: https://doi.org/10.1007/s12138-023-00642-0
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Dominique Briquel in: Revue des Études Latines, 99 (2021), 230-231
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Sonja Schreiner in: Wiener Studien, 134.2 (2021), 137-141, DOI: https://doi.org./10.1553/wst134_rezs94