Animal homificans

Normativität von Natur und Autorisierung des Politischen in der europäischen Tierepik des Mittelalters

Jan Glück

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1. Edition, 2021
259 Pages

ISBN: 978-3-8253-4818-2
Product: Book
Edition: Hardcover
Subject: Komparatistik
Series: Germanisch-Romanische Monatsschrift. Beihefte, Volume No.: 104
Available: 17.06.2021

Keywords: Mediävistik, 14. Jahrhundert, 13. Jahrhundert, soziale Ordnung, politische Ordnung, Staatstheorie, Gesellschaft, Natur, Anthropologie, Llibre de meravelles, Roman de Renart, Politik, Animal Studies, Reineke Fuchs, Reinhart Fuchs, Ysengrim, der Wolf, Raimundus Lullus, Gattungstheorie, Fabel, Narratologie, Mittelalter, Tierepik, Literaturgeschichte

Die Rezeption der ‚Politik‘ des Aristoteles im späten 13. Jahrhundert mit der Konzeption des Menschen als ‚animal sociale et politicum‘ (Thomas von Aquin) gilt als ein initiales Moment der politischen Theoriebildung in Europa. Entwürfe sozialer und politischer Ordnung unter Rekurs auf politische Anthropologien hat es aber zuvor schon gegeben:

So wird in der vorliegenden Studie mit der mittelalterlichen Tierepik eine Erzähltradition untersucht, die in immer neuen Überblendungen von Tierlichem und Menschlichem eigenständige Ansätze zur Vermittlung von Natur und Norm begünstigt und dabei Anthropologien hervorbringt, die eine spezifisch narrative und erstaunlich offene Reflexion des Politischen anstoßen. Dieser tierepische Diskurs des Politischen wird hier von seinen Anfängen in den lateinischen Tierepen über den ‚Roman de Renart‘ und seine volkssprachlichen Adaptationen bis zu Ramon Lulls ‚Llibre de les bèsties‘ und seiner extravaganten Konzeption des Menschen als ‚animal homificans‘ verfolgt.

Die Arbeit wurde als hervorragende mediävistische Dissertation von interdisziplinärer Bedeutung mit dem Dissertationspreis des Mediävistenverbandes 2023 ausgezeichnet.