Herzstein und Wortkristall – Eine literarische Mineralogie

Ausprägungen eines Motivfeldes in Romantik, Moderne und Gegenwart



Die Verknüpfung von Literatur und Naturwissenschaft hat sich seit der Epoche der Romantik gerade im Bereich der Geologie und Mineralogie als besonders konstruktiv erwiesen. Durch die Beschäftigung von Dichtern wie Goethe, Novalis und E.T.A. Hoffmann mit diesem Teilbereich der Wissenschaft, der um 1800 entscheidende Fortschritte zu verzeichnen hat, entsteht eine Traditionslinie, die sich bis in die Gegenwart fortschreibt. Die Poetisierung geologischer Aspekte zeigt sich in der Gestaltung einzelner Motive, wie dem des Bergwerks und des Kristalls, in der Entwicklung philosophischer Positionen, die das Verhältnis von Natur und Mensch zu bestimmen versuchen, in Zeitmodellen, die der Beständigkeit des Anorganischen in Relation zur menschlichen Existenz Rechnung tragen, in Kunstkonzepten und Utopieentwürfen, grundsätzlich aber auch in einer bis in die heutige Zeit anhaltenden Faszination gegenüber der Vielfalt, Komplexität und Schönheit der Erscheinungsformen der mineralischen Welt. In den ausgewählten Texten finden sich Verfahren von der Re-Romantisierung bis hin zur Destruktion romantischer Denkfiguren sowohl in Prosatexten mit phantastischen Elementen als auch verstärkt in poetologischer Lyrik.

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Jürgen Daiber in: Germanistik, Bd. 56 (2015), Heft 1-2, 137f [985]

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Alina Boy in: E.T.A.-Hoffmann-Jahrbuch, 23 (2015), 121ff

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Stephan Krause in: literaturkritik.de, 6/2014, URL: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=19313