
Bohemiens im böhmischen Blätterwald
Die Zeitschrift ‚Moderní revue‘ und die Prager Moderne
1. Edition, 2019
521 Pages
ISBN: 978-3-8253-6968-2
Product: Book
Edition: Hardcover
Subject: Slavistik
Series: Beiträge zur slavischen Philologie, Volume No.: 20
Available: 07.11.2019
Keywords:
Publizistik, Literaturzeitschriften, Moderní revue, Prager Moderne, tschechische Literatur, um 1900, Modernismus, Literaturkritik, Kunstkritik, Dekadenz, Literaturillustration, Böhmen, Procházka, Arnošt, Karásek ze Lvovic, Jiří, Hlaváček, Karel, Kobliha, František, Malerei, Kunst, Illustration, Kulturzeitschriften, tschechische Kultur, Prag, Politik
Die ‚Moderní revue pro literaturu, umění, a život‘ (Moderne Revue für Literatur, Kunst und Leben), die zwischen 1895 und 1924 fast dreißig Jahre lang monatlich erschien, war eine zentrale Institution der Prager Moderne und ein Katalysator der Modernisierung und Internationalisierung der tschechischen Kultur um 1900. Ihr aufwendiges und experimentelles Layout markiert den Beginn einer bibliophilen Tradition in Böhmen. Nach dem Ersten Weltkrieg allerdings verteidigt die Zeitschrift anachronistische Standpunkte und endet politisch als Organ der extremen Rechten – ein Prozess, der exemplarisch für die Wandlungen der Moderne stehen kann, für ihre prekäre Situation am Vorabend des Faschismus.
Die vorliegende Studie rekonstruiert den Fall der ‚Moderní revue‘ unter angemessener Berücksichtigung historisch-soziologischer, ästhetischer, semiotischer und intermedialer Aspekte, dabei auch und gerade ihrem medialen Eigensinn Rechnung tragend, ihrem Charakter als einem komplexen ‚Text‘.
Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Otokar-Fischer-Preis 2020 für die beste deutschsprachige germanobohemistische Arbeit. Die Jury würdigt damit die materialreiche und komplexe Analyse eines ästhetisch wie kulturpolitisch brisanten Mediums im Wandel der Zeit.
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Peter Zusi in: Slavic Review, Vol. 80.3 (2021), 670-671
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Reinhard Ibler in: sehepunkte, 22.2 (2022) [15.02.2022], URL: http://www.sehepunkte.de
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Reinhard Ibler in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung, 70.3 (2021), 489-491, DOI: https://doi.org/10.25627/202170311032
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Steffen Höhne in: Bohemia, 60.1 (2020), 141-144, DOI: https://doi.org/10.18447/BoZ-2021-8455
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Manfred Weinberg in: brücken, NF 27/2 (2020), 141-148, URL: https://bruecken.ff.cuni.cz/magazin/2-27-2020/
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Ivo Pospisil in: Slavica Litteraria, 23.1 (2020), 129-132, DOI: https://doi.org/10.5817/SL2020-1-15
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Das Institut für Literaturforschung (Institut pro studium literatury, IPSL) ist eine unabhängige Initiative tschechischer Literaturwissenschaftler. Hauptziel des Instituts ist es, literaturwissenschaftliche Erkenntnisse zu vertiefen und den Interessentenkreis für Literatur und die aktuellen Reflexionen darüber stetig zu erweitern. Das IPSL verfolgt dies seit 2010 durch die Realisierung von Forschungs- und Publikationsprojekten sowie durch Ausbildungstätigkeit.
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Der Adalbert Stifter Verein pflegt und fördert den deutsch-tschechischen Dialog. Der Name des Schriftstellers steht dabei exemplarisch für die kulturelle Verbundenheit zwischen Böhmen, Deutschland und Österreich. Er stellt die verbindenden Momente der deutsch-tschechischen Geschichte in den Vordergrund und trägt zur besseren Kenntnis der gemeinsamen Kultur bei. Zu seinen Tätigkeiten gehören Vorträge, Lesungen, Ausstellungen, Exkursionen, Tagungen und Publikationen sowie literatur- und kulturwissenschaftliche Forschung. Der Adalbert Stifter Verein kooperiert dabei mit Einrichtungen im In- und Ausland.
► Otokar-Fischer-Preis
Das Institut für Literaturforschung vergibt seit 2020 zusammen mit dem Münchner Adalbert Stifter Verein einen Preis für je eine herausragende deutschsprachige und tschechischsprachige geisteswissenschaftliche Arbeit zu germanobohemistischen Themen. Ziel des Preises ist es, die bedeutendsten deutschsprachigen Arbeiten mit tschechischer Thematik auszuzeichnen und zugleich auf tschechischsprachige Arbeiten aufmerksam zu machen, die zu einer tieferen Kenntnis der Geschichte der deutschsprachigen Bevölkerung in den böhmischen Ländern beitragen.