Ästhetik der Wiederholung und der Nachahmung bei Franz Kafka



Die Studie befasst sich mit der Ästhetik der Wiederholung und der Nachahmung ausgehend von ausgewählten Erzählungen und Aufzeichnungen Franz Kafkas. Die am sprachlichen Detail orientierte Auseinandersetzung mit Kafkas Wortlaut stützt sich auf die zu Lebzeiten autorisierten Drucke und handschriftlichen Notate, die in einer zeichen- und standgetreuen diplomatischen Umschrift transkribiert werden, um Kafkas prozessorientierte Schreibweise zu rekonstruieren und die wechselseitige Beziehung zwischen den Schreibmaterialien und dem Geschriebenen darzulegen.

In der Analyse der aus verschiedenen Werkphasen des Autors stammenden Erzählungen und Aufzeichnungen wird aufgezeigt, dass Kafka durch seine prozessorientierte Arbeitsweise eine ironisch-kritische Haltung gegenüber der traditionellen Nachahmungsästhetik einnimmt und die Ästhetik der Wiederholung durch kompositorische, sprachreflexive, intertextuelle, rezeptions- und produktionsästhetische Aspekte für sein Schreiben fruchtbar macht.

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Manfred Weinberg in: brücken, NF 26/1 (2018/2019), 141-148