In den Human- und Geisteswissenschaften stand in den letzten Jahren vor allem die Erforschung des Begriffs ‚Krankheit‘ im Fokus. Inzwischen ist auch der Gesundheitsbegriff als eigenständige Reflexionsfolie in das Blickfeld der wissenschaftlichen Forschung geraten, Bezugnahmen auf seinen metaphorischen Gehalt bleiben jedoch weiterhin die Ausnahme. Dies erstaunt, da Metaphern aus dem semantischen Feld der Gesundheit in der gegenwärtigen Alltagskultur zunehmend an Präsenz gewinnen.

Der vorliegende Sammelband nimmt die ästhetisch-kulturellen Dimensionen von ‚Gesundheit‘ in den Blick: Die Beiträge reflektieren in diachroner und interdisziplinärer Perspektive die Frage, was Menschen zu unterschiedlichen Zeiten unter ‚Gesundheit‘ verstanden und mit welchen sprachlichen Bildern sie versucht haben, die semantischen Leerstellen, die der Begriff mit sich führt, zu füllen. Der Band vermittelt einen fachlich fundierten Einblick in die Bedeutung und die realitätsstiftende Kraft von Gesundheitsmetaphern.