Früchte einer großen Stadt – Goethes ‚Venezianische Epigramme‘



Seit ihrem Erscheinen haben Goethes ‚Venezianische Epigramme‘ Unverständnis und Befremden ausgelöst – eine Situation, die bis heute andauert. Dabei bietet der Zyklus Gelegenheit, neben dem Werk selbst bislang wenig bekannte Aspekte aus dem werk- und lebensgeschichtlichen Zusammenhang näher zu beleuchten. Vor dem Hintergrund des aus unbekannten Quellen rekonstruierten zweiten Venedigaufenthalts wird der Zyklus erstmals einer umfassenden Gesamtanalyse unterzogen.

Goethes Orientierung am spätlateinischen Vorbild Martial schlägt sich in Distichen zu Politik und Religion, Erotik und Sexualität nieder, in denen sich radikale, mit dem gängigen Goethebild schwer zu vereinbarende Positionen artikulieren. Einen zentralen Motivkomplex bildet Venedig als „Große Stadt“, die Goethe bereits in einer Reihe von typischen Zügen erfasst. Damit stellt der Zyklus eine Vorform von Großstadtdichtung dar, die im Epigramm die lyrische Form findet, um das Punktuelle, Fragmentarische und Unabgeschlossene der Stadtwahrnehmung dichterisch gelungen auszudrücken.

 
 
 

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