
Kompensation und Kontingenz in deutschsprachiger Literatur
1. Edition, 2016
243 Pages
ISBN: 978-3-8253-7665-9
Product: Ebook
Edition: PDF
Subject: Philosophie
Series: Beiträge zur Literaturtheorie und Wissenspoetik, Volume No.: 8
Available: 31.08.2016
Keywords:
Jean Paul, Theodizee, Dürrenmatt, Friedrich, Kleist, Heinrich von, Kontingenz, Timm, Uwe, Philosophie der Aufklärung, Trier, Lars von, Gotthelf, Jeremias, Das Böse, Kompensation, Becker, Jurek, Zufälligkeit, Unverfügbarkeit, literarische Moderne
Die Persistenz von Denkschemata und narrativen Praktiken der „permanenten Theodizee“ (Bohrer) und der „Kompensation“ (Marquard) ist in der deutschsprachigen Literatur seit Leibniz und den literarischen Theodizeen bis hin zu den Holocaust-Romanen der Gegenwart ein zentrales Phänomen, das in der Forschung noch keine Gesamtdarstellung gefunden hat. Der starken ‚Doktrin des Guten‘, die in all diesen literarischen Kompensationsmustern uneingeschränkt waltet, steht aber eine vergleichsweise seltenere Kontingenz-Ästhetik gegenüber, die das Aleatorische und Bedrohliche, das Böse und die Apokalypse, ja auch die Notwendigkeit einer Lebensakrobatik zumeist ohne Entlastungen und Beschwichtigungen privilegiert. Bedeutet „Kompensation“ in der Alltagswelt etwa Zwischenlösung, ist sie in der Literatur doch nur eine sublime Form von Verrat an der schönen Unbestimmtheit. Diesem Gesamtkomplex sind die in dem Buch enthaltenen Studien gewidmet.