Gemäß dem programmatischen Anspruch der ‚Schnittstelle Germanistik‘ befasst sich das erste Heft mit Literaturlandschaften der Region, die in Beziehung zu Sprachlandschaften, politischen und konfessionellen Territorien, materiellen und geistigen Produktionsverhältnissen, kulturellen Zentren, Kommunikationswegen und -grenzen immer auch literarische Zentren bzw. Knotenpunkte (Czernowitz, Prag) besitzen und Erinnerungslandschaften bilden. Literaturlandschaften entwickeln sich über die Geschichte des literarischen Lebens als eine Geschichte immer veränderlicher, gebündelter kommunikativer Beziehungen zwischen Autoren im Hinblick auf literarische Produktion, Distribution, Rezeption und Wirkung.
Thematisiert werden in den Beiträgen Aspekte einer ‚Ästhetik des Regionalen und des Globalen‘ (Gesine Leonore Schiewer, Bayreuth) sowie aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlichen Schwerpunkten die Regionen, Städte, Nationen Bukowina (Thomas Schneider, Prag), Vilnius (Alexander Mionskowski, Vilnius), der Böhmerwald (Markéta Balcarová, Plzeň), Ermland und Masuren (Natalia Chodorowska, Toruń), Poznań (Stephan Wolting, Poznań), das Sudetenland (Evgenia Maleninská, Prag) sowie Siebenbürgen (Matthias Bauer, Flensburg) – in den Essays Slowenien (Silvija Borovnik, Maribor) sowie Ungarn (Éva Tőkei, Budapest).