
Alltag als Genre
Bearb. v.:
Dominik Orth
1. Auflage, 2009
258 Seiten
ISBN: 978-3-8253-5607-1
Sortiment: Buch
Ausgabe: Gebunden
Fachgebiet: Komparatistik
Reihe: Jahrbuch Literatur und Politik, Band: 4
lieferbar: 14.12.2009
Schlagwörter:
Handke, Peter, Gebrauchsliteratur, Trivialität, Genazino, Wilhelm, Timm, Uwe, Kronauer, Brigitte, Alltagswahrnehmung, Popliteratur, Regener, Sven, Schmidt, Arno, Johnson, Uwe, DDR-Fernsehen, Banale, das, Alltagsästhetik, Alltags-Genres
Die Beschäftigung mit dem Alltag gilt in der Geschichte der deutschen Literatur nicht eben als Ausweis realistischer Wirklichkeitsdarstellung: Schon die Theoretiker des ‚poetischen Realismus‘ sahen nur die Sonntags-, nicht die Alltagsexistenz als literaturwürdigen Gegenstand an. Zu den Charakteristika des Alltags aber gehören Einförmigkeit, Wiederholung, Banalität und Trivialität. Neben Alltags-Genres aus dem Kontext der Gebrauchsliteratur wie Kalenderspruch, Alltagslyrik oder Thekenliteratur, die eine Ethnologie des Normalen zu erkunden hätte, stehen Texte, die sich um eine Ästhetik des Alltags bemühen, sie reflektieren und vorführen. Angestelltenromane zählen ebenso darunter wie die journalistische Reportage oder die Feier des Nebensächlichen.
Der Alltag in Ost und West allerdings gestaltet sich durchaus gegenläufig. Literatur, Film und Fernsehen nehmen hier einerseits eine Archivfunktion wahr, insofern sie Produkte, Verhaltensweisen und Motive konservieren, ja diese Lebensstile und Warenwelten als kennzeichnend und selbstverständlich für historische Perioden und Gruppen sichtbar halten. Sie sind andererseits reflexive Medien, die nicht nur aufbewahren und vermitteln, sondern als ästhetische Inszenierungen den eigenen Konstruktionscharakter und die jeweilige politische Funktion hervorkehren.
Beitr. v.: Anthonya Visser, Heinz-Peter Preußer, Uwe C. Steiner, Barbara Wiedemann, Stefan Höppner, Viviana Chilese, Enno Stahl, Christian Jäger, Henning Wrage, Wim Peeters, Iwona Mączka, Wolfgang Emmerich, Jörg Kreienbrock, Norbert Otto Eke, Julia Bertschik, Matteo Galli, Alexandra Pontzen
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Joanne Sayner in: The Year´s Work in Modern Language Studies, Vol. 72 (2010), 688f
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