Sinn und Gestalt von Goethes ‚Egmont‘



Als lebendiger Zeuge der größten Weltereignisse seiner Epoche war Goethe zu Resultaten und Einsichten gelangt, die ihn bewegten, das „physisch-sittliche Phänomen“ dieses bedeutenden Wendepunkts der Staatengeschichte nicht allein im Schicksal eines idealen Helden zur Darstellung zu bringen. „Höchst dramatisch“ waren ihm die Situationen eines eigenständigen Volkes erschienen, deren ,,festgegründete Umstände sich vor strenger, gut berechneter Despotie nicht halten" konnten. Am Beispiel der „menschlich ritterlichen Größe“ des verantwortungsvollen und opferwilligen Repräsentanten dieser natürlich gewachsenen Gesellschaft macht Goethe in der Verwirklichung von Frieden und Freiheit nicht allein die wahren Werte politisch-sozialer Daseinsprinzipien bewusst, sondern auch die Gesetzmäßigkeit einer höheren Seinswirklichkeit, die dem Wunsch aller entsprechen würde.

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Antje Friedrich-Gemkow in: The Year´s Work in Modern Language Studies, Vol. 75 (2015), 437f

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Volkmar Hansen in: Germanistik, Bd. 54 (2013), Heft 3-4, 486f [2687]

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Gerrit Brüning in: Goethe-Jahrbuch, 130. Bd. , 2013, 258ff