Vertieftes Sein

Wahrnehmung und Körperlichkeit bei Paul Celan und Maurice Merleau-Ponty



Paul Celan und Maurice Merleau-Ponty haben sich in einem für ihr Denken und Schreiben großen Maß mit den Phänomenen der Erfahrung und der Wahrnehmung auseinandergesetzt. So erwägte Celan um 1955, eine Studie zur Phänomenologie des Poetischen zu verfassen. Beide Autoren haben über Bildsprache und Sprachgebilde eine Fülle kritischer Aussagen getroffen.

In ihren phänomenologischen Implikationen weisen diese Aussagen eine starke Affinität zueinander auf. Die Studie setzt sich damit intensiv auseinander. Sie stellt Celans Dichtungskonzeption als eine ‚leibsprachliche‘ heraus, die nicht in einer klarsichtigen, logischen Auslegung der Lebenswelt, sondern in der Wahrnehmungserfahrung des vorgängigen Seins, m.a.W. in der Wahrnehmung des stets uneinholbaren Augenblicks gründet. Das ‚Sein‘ wird als ein vorlogisches beleuchtet. In diesem Kontext wird die ‚leibphänomenologische‘ Perspektive für eine Übersetzung jenes vorlogischen Seins in eine philosophische bzw. poetologisch untermauerte Sprache erkundet.

 
 
 

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Jörg Sternagel in: Philosophische Rundschau, Bd. 62.2 (2016), 123ff

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Dagmar C. G. Lorenz in: Journal of Austrian Studies, 48:4 (2015), 112ff

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Michael Braun in: Germanistik, Bd. 56 (2015), Heft 1-2, 320f [2438]

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